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Städtebauliche Nachverdichtung im Wohngebiet

HF-2016

/ Neubauprojekt

Dieses Einfamilienhaus in Hamburg ist ein gutes Beispiel für städtebauliche Nachverdichtung. Vor Kauf der Bestandsimmobilie war den Bauherren bereits klar, dass das bestehende Gebäude ihren Bedürfnissen nicht gerecht sein würde. Entsprechend wussten sie, dass sie das Gebäude abreißen und an der Stelle einen Neubau errichten wollten. Der Wunsch, ein ökologisch nachhaltiges Holzhaus zu bauen, führte sie zu uns. Als Holzhaus Architekten konnten wir die Möglichkeiten für die Bauherren ausloten und ihnen zu Ihrem Traumhaus verhelfen. Dabei setzt der Entwurf auf einen großzügigen, offenen Wohnraum im Erdgeschoss und eine vorgelagerte Einliegerwohnung, deren Dachterrasse von der Hauptwohnung aus begehbar ist.

Der Bestand

Gerade in Ballungsräumen ist es oftmals schwierig, an freie Baugrundstücke zu gelangen. Häufig ist dann der einzige Weg an ein Grundstück zu kommen, ein Haus mit Grundstück zu kaufen und dieses abzureißen. Häuser, die vor über 80 Jahren gebaut wurden, sind unter Umständen nicht mehr alltagstauglich und zeitgemäß. Ein Haus, das seinerzeit genügend Platz für eine sechsköpfige Familie bot, vermag heute kaum noch die Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie zu erfüllen. Hinzu kommen nicht selten Mängel an der Substanz und andere Unwägbarkeiten. Insofern kann es durchaus sinnvoll sein, das Bestandsgebäude abzureißen und an dessen Stelle ein neues Haus zu bauen.

Städtebauliche Nachverdichtung

Erlaubt das Baurecht, wie in diesem Fall, eine höhere Ausnutzung des Grundstücks, kann man mit Aufstockungen, Anbauten, Bauen in zweiter oder gar dritter Reihe städtebaulich nachverdichten. Oftmals ist das Abreißen von Bestandsgebäuden und der anschließende Neubau eines größeren Hauses, das die Möglichkeiten des Grundstücks besser nutzt, sinnvoller.

Ein Prinzip der städtebaulichen Nachverdichtung ist es, brachliegende Flächen in Städten und Ortschaften zu bebauen, um Wohnraum zu schaffen, statt anderswo weitere Flächen als Bauland umzuwidmen. Dadurch werden Flächen am Stadtrand oder außerhalb der Gemeinden freigelassen und bleiben von einer weiteren Bebauung verschont. Mit seinen 14 Metern ist das Grundstück vergleichsweise schmal und in der Tiefe durch die Festsetzungen des Bebauungsplans begrenzt. Durch diese Parameter war bereits früh klar, dass es ein länglicher Baukörper werden würde, der sich von Süden nach Norden erstrecken sollte. Es zeigte sich schnell, dass sich die Einliegerwohnung an der Straße im vorderen Bereich des Grundstücks befinden sollte. Um die Möglichkeiten optimal auszunutzen, wurde die Einliegerwohnung nicht integriert, sondern vorgelagert. Durch diese Maßnahme wurden höhere Geschosshöhen im Obergeschoss des Haupthauses und eine großzügige Dachterrasse über der Einliegerwohnung möglich.

Heizen mit dem Grundofen

Bei dem Heizkonzept hat sich die Bauherrenfamilie für den Grundofen entschieden. Dieser sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima und Behaglichkeit. Daher wird er von vielen unserer (ehemaligen) Bauherren auch gerne als Herz des Hauses bezeichnet. Und das zu Recht, schließlich ist er als Heizzentrale im Herzen des Hauses platziert. Die geringe Oberflächentemperatur des Ofens erlaubt es außerdem, sich in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten. Die Familie kann sich zum Essen oder einem gemütlichen Abend auf dem Sofa um ihn herum versammeln, sich darauf oder daneben setzen und es sich gemütlich machen.

Im Gegensatz zu Kaminöfen, in deren Nähe es meist unerträglich heiß wird, speichert der Grundofen die Heizwärme und gibt diese über Stunden hinweg kontinuierlich ab, sodass auch an kalten Tagen maximal zwei Heizvorgänge ausreichen, um das Haus zu heizen. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus sorgt die Galerieöffnung. Im Zusammenspiel mit der Treppenöffnung entsteht so eine Zirkulation der Luft, was auch der Schimmelbildung vorbeugt. Um die Einliegerwohnung individuell heizen zu können, wird diese mit Infrarot-Heizkörpern erwärmt, die in den Wänden eingebracht sind. Die Energie hierfür generiert die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Haupthauses, sodass der KfW-40 Standard spielend erreicht werden kann.

Doppelte Förderung dank Einliegerwohnung

Eine Einliegerwohnung bringt so Einige Vorteile mit sich. Um das Grundstück maximal ausnutzen zu können, entschieden sich die Bauherren für den Bau einer Einliegerwohnung. In diesem Fall ist diese dem Haupthaus vorgelagert und verfügt über einen eigenen Eingang. Dadurch kann sie eigenständig genutzt werden und die Bauherren konnten die doppelte Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Dabei muss die Einliegerwohnung auch nicht unbedingt vermietet werden. Eine anderweitige Nutzung wäre ebenso denkbar.

Der Entwurf des Holzhauses

Der Grundriss des Haupthauses ist offen gestaltet. So sind Küche, Wohn- und Esszimmer zusammen in einem großen Raum untergebracht. Neben ihrer statischen Bestimmung dienen die Holzstützen auch der Unterteilung dieses Raumes und folgen dabei dem Holzbauraster. Rücksprünge der Fassade im Bereich des Eingangs und der Terrassentür schaffen witterungsgeschützte Bereiche. Der kleine Raum, der dazwischen entstanden ist und als Hauswirtschaftsraum genutzt wird, dient außerdem als Puffer zur vorgelagerten Einliegerwohnung. Die dadurch entstandenen Auskragungen stellten unsere Statiker vor eine besondere Herausforderung im Holzbau, konnten aber letztlich umgesetzt werden und machen dieses Holzhaus zu etwas ganz Besonderem.

  • Entwurf
    KRÖGERhausplan
  • Holzbaupartner
    ÖHS GmbH
  • Standort
    22339 Hamburg
  • Anzahl der Bewohner
    4+2
  • Wohnfläche
    169 + 53 m²
  • Nutzfläche
    17 m²
  • Bauweise
    Holzrahmenbau, 83,33 cm
  • Heizkonzept
    Grundofen
  • Energiestandard
    KFW 40
  • Baukosten
    2.880 € / m² Wohnfläche
  • Fertigstellung
    03/2022

Ihr Ansprechpartner

Paula Liedmeier