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Das erste Strohballenhaus der HolzHausWerft

HF-2214

/ Hauskonzept

Für uns ist dieses Strohballenhaus-Projekt etwas ganz Besonderes. Bereits seit einigen Monaten beschäftigten wir uns im Architekturbüro mit dem Thema Strohballenhaus und Strohballendämmung, beispielsweise nahmen wir auch schon an Seminaren und Qualifikationen im Ökodorf Sieben Linden in Sachsen-Anhalt zum Thema Strohballenhaus teil. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass wir schon so bald ein erstes Einfamilienhaus mit Strohballendämmung planen dürfen. Aufgrund unseres klaren Bekenntnisses zum nachhaltigen Holzhausbau wurden die Bauherren auf uns aufmerksam und beauftragten uns mit der Planung ihres kleinen Einfamilienhauses.

Die Lage vor Ort

Das Grundstück liegt im Außenbereich, also nicht im Zusammenhang bebauter Ortsteile und ist Teil eines Hofes. Ausnahmsweise darf hier ein Einfamilienhaus gebaut werden, da es als Betriebswohnung genutzt werden soll und ein bestehendes Einfamilienhaus an gleicher Stelle ersetzt. Am liebsten hätten die Bauherren das Bestandsgebäude erhalten und saniert, was aufgrund mangelnder Tragfähigkeit der Fundamente leider nicht ohne Weiteres möglich gewesen wäre. Sehr viel Energie würde in den Erhalt des Bestandsgebäudes fließen und das Ergebnis wäre ein Haus, das den Nutzern zu groß gewesen wäre. Dadurch würde auch unnötig viel Energie verschwendet, zum Beispiel in Form von Heizwärme im Winter. Stattdessen entschieden sich die Bauherren daher für einen Neubau, der maximal nachhaltig sein sollte. So kamen sie zunächst auf Stroh als Dämmmaterial und letztlich auf das Strohballenhaus. Ein weiterer Vorteil für die Bauherren ist dabei, dass beim Bau eines Holzhauses mit Strohballendämmung ein Großteil in Eigenleistung erbracht und dadurch viel Geld gespart werden kann.

Unser erstes Strohballenhaus

Besonderheiten bei der Planung eines Strohballenhauses sind das Holzbauraster und der Bauteilaufbau. Zunächst ist das strohballengedämmte Holzhaus ein Holzrahmenbau, dessen Gefache mit Dämmmaterial gefüllt werden. Bei den heutzutage sonst gängigen Holzrahmenbauten wird die Holzständerwand mit Plattenwerkstoffen verkleidet, die das Rastermaß vorgebe. Im Gegensatz dazu geben beim Bauen mit Stroh die Strohballen selbst das Rastermaß von einem Meter vor, da die Strohballen möglichst vollständig und nicht zugeschnitten eingebracht werden sollten. Das spart Arbeitszeit und stellt die Dämmwirkung des Baustoffs Stroh sicher. Die Länge bzw. Höhe ist dabei recht flexibel. Aus diesem Raster ergeben sich dann die Öffnungsmaße für Fenster und Türen sowie die Längen der Außenwände, die mit Plattenwerkstoffen bekleidet und ausgesteift werden können. Alternativ können diese auch direkt mit Kalk- oder Lehmputz bekleidet werden, wobei der Putz direkt auf die Strohballen aufgetragen wird. In diesem Fall haben sich die Bauherren für die letztere Variante entschieden, weshalb die Strohballen mithilfe von Leisten vor einem Herausfallen gesichert und die Holzständerwand des Strohballenhauses mit Querstreben ausgesteift werden.

Der Entwurf des Strohballenhauses

Entsprechend dem ökologischen Selbstverständnis der Bauherren sollte das Haus wortwörtlich einen möglichst kleinen (ökologischen) Fußabdruck haben. Statt einer einzigen Betonplatte als Fundament wird das Haus auf sechs einzelnen Punktfundamenten gegründet und aufgeständert. Dadurch hat die Bodenplatte Abstand zum Erdreich und kann als gedämmte Holzbalkendecke ausgeführt werden. Zum Heizen des Hauses kommt ein kleiner Grundofen zum Einsatz. Ein offener Grundriss kommt der Funktionsweise des Grundofens entgegen. Lediglich Schlaf- und Badezimmer werden mit Türen abgetrennt und sind abschließbar. Über eine selbst entworfene Schranktreppe gelangen die Bauherren auf die obere Ebene, die zu einer Hälfte offene Galerie und zur anderen Hälfte Luftraum ist. Dort wird die Balkenlage fortgeführt, um bei Bedarf in Zukunft Flächen einfach nutzbar zu machen. Dadurch bleibt das Gebäude flexibel nutzbar, sollten sich beispielsweise die Lebensumstände der Bauherren ändern oder die Nutzer wechseln.

Mehr zum Thema Strohballenhaus und Dämmen mit Stroh erfahren Sie in einem kürzlich durch und veröffentlichten Artikel.

  • Entwurf
    KRÖGERhausplan
  • Standort
    25358 Horst
  • Anzahl der Bewohner
    2
  • Wohnfläche
    69 m²
  • Bauweise
    Holzrahmenbau mit Strohballendämmung, 1 m
  • Heizkonzept
    Grundofen
  • Energiestandard
    KFW 40
  • Baukosten
    3.100 € / m² Wohnfläche
  • Planungsstand
    in Planung

Ihr Ansprechpartner

Fred Kröger