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Ein Holzhaus mit Klinkerfassade in Lüneburg

HF-1515

/ Neubauprojekt

Bereits zu Beginn der Planung war der Wunsch der Bauherren klar, ein Holzhaus mit Klinkerfassade zu bauen, das möglichst ökologisch, nachhaltig und traditionell sein sollte. Gewünscht wurde ein klassisches, norddeutsches Einfamilienhaus, weshalb sich die Bauherren für Sprossenfenster und ein Satteldach mit roten Ziegeln und Gauben entschieden.

Bei Freunden der Familie sahen die Bauherren ein saniertes Fachwerkhaus, dessen Gefache mit alten Backsteinen verfüllt waren. Obwohl die Klinker bei diesem Fachwerkhaus einzeln gesäubert wurden, waren noch immer Kalkrückstände von Putz und Mörtel vorzufinden, was dem Haus einen eigenen Charakter gab und die Geschichte der Steine bis heute erzählt. Unseren Bauherren gefiel dies so gut, dass sie sich dazu entschieden, ihre eigene Klinkerfassade ganz im Sinne von Cradle to Cradle mit historischen Ziegelsteinen zu verkleiden. Glücklicherweise konnten die Besitzer des sanierten Fachwerkhauses den Kontakt zu einem Händler für historische Baustoffe in Schleswig-Holstein herstellen, der ausreichend Steine zur Wiederverwertung liefern konnte.

Der Grundofen als Low-Tech-Heizkonzept

Ein wichtiger nachhaltiger Aspekt bei diesem Holzhaus mit Klinkerfassade ist das Heizkonzept. Die Bauherren setzen beim Heizen auf einen Grundofen, der die Wärme speichert und kontinuierlich, über Stunden hinweg an den Raum abgibt, wodurch er für das angenehme Raumklima und Behaglichkeit sorgt. Auch noch nach Jahren im neuen Haus betonen die Bauherren, dass das Anfeuern des Ofens zu einem lieb gewonnenen Ritual geworden ist.

Sie freuen sich jeden Tag darüber, nicht in einem hochtechnisierten Haus zu leben, wie viele ihrer Nachbarn und Freunde. Dort beanspruchen Lüftungsanlagen jede Menge Platz, kosten viel Geld, verschleißen oder weisen inzwischen sogar teilweise Defekte auf. Ein einfaches Öffnen der Fenster kann bei diesen hochtechnisierten Häusern das gesamte System schnell durcheinanderbringen. Entsprechend glücklich sind unsere Bauherren mit ihrem Low-Tech-Hauskonzept. Dieses erlaubt ihnen, einfach jederzeit zu lüften, wenn sie das Gefühl haben, dass die Luft verbraucht oder zu trocken ist.

Da der Grundofen die Wärme im Erdgeschoss mittels Strahlung verteilt, stellte der Bauherrenwunsch nach einem abgeschlossenen Arbeitszimmer in diesem Geschoss eine kleine planerische Herausforderung dar. Zusammen mit unserem Ofenbau-Partner konnten wir eine simple Lösung erarbeiten: Ein Fenster zwischen Wohn- und Arbeitszimmer, das zur besseren Wärmeverteilung geöffnet werden kann. Im Obergeschoss wirkt der Grundofen mittels Konvektion und Durchwärmung der Geschossdecke. Durch Offenhalten der Zimmertüren lässt sich die Temperatur regulieren, sodass zwischen den wärmsten und kühlsten Räumen im Haus ein maximaler Temperaturunterschied um die zwei Grad Celsius herrscht.

Der Grundofen dient nicht der Warmwasserbereitung. Hierfür empfehlen wir den Bauherren unserer Grundofen-Häuser in der Regel einen Schichtenspeicher, der mit Solarstrom aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach betrieben wird. Dank dieser Kombination erreichen wir den Energieeffizienzhausstandard 40 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-40). Bei diesem Hausbeispiel in Lüneburg entschieden sich die Bauherren allerdings für einen Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitung, wodurch immer noch der Energieeffizienzhausstandard 55 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-55) erreicht werden konnte.

Diffusionsoffene Bauweise und das Raumklima

Neben dem Grundofen als Heizung sorgt die diffusionsoffene Bauweise für ein angenehmes Raumklima und schafft eine behagliche Atmosphäre in den Wohnräumen des Holzhauses mit Klinkerfassade. Durch das Wohnen, Kochen und Duschen und viele weitere Aktivitäten entsteht über den Tag hinweg literweise Wasserdampf im Inneren eines Hauses. Ohne Gegenmaßnahmen sorgt dies für ein unangenehmes, feuchtwarmes Raumklima und fördert Schimmelbildung. Die diffusionsoffene Bauweise beugt dem vor. Durch gezielte Auswahl der Baustoffe kann die Wand diffusionsoffen hergestellt werden, sodass sie Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und speichern kann. Die Wand gibt die Feuchtigkeit in trockenen Wohnperioden anschließend Stück für Stück zurück, sodass ein gesundes und angenehmes Raumklima entsteht und erhalten werden kann.

Da der Wasserdampf auch Schadstoffe transportiert, setzen wir bei der Auswahl der Baustoffe zusätzlich auf die GFM Diagonalschalung als aussteifendes Element. Im Gegensatz zur OSB-Platte, die im Holzrahmenbau sonst gerne verwendet wird, ist diese frei von Leim und Schadstoffen. Eine spezielle Gipsfaser-Platte, die "Greenline" von Fermacell, kann außerdem Schadstoffe absorbieren und binden. Zusammen mit einer mineralischen Farbe sorgt diese Kombination dafür, dass die Wand zu einer Reduzierung der Schadstoffbelastung beiträgt.

  • Entwurf
    KRÖGERhausplan
  • Holzbaupartner
    Zimmerei Johnsen
  • Standort
    21337 Lüneburg
  • Anzahl der Bewohner
    4
  • Wohnfläche
    175 m²
  • Nutzfläche
    19 m²
  • Bauweise
    Holzrahmenbau, 62,5 cm
  • Heizkonzept
    Grundofen
  • Energiestandard
    KFW 55
  • Baukosten
    1.970 € / m² Wohnfläche
  • Fertigstellung
    08/2016
Hausportrait

Ihr Ansprechpartner

Fred Kröger