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Baubiologischer Ausbau

Mit den Regeln der Baubiologie zum wohngesunden Zuhause

Durch die intelligente Kombination natürlicher Baumaterialien lässt sich unter ökologischen Gesichtspunkten behutsam eine erholsame Atmosphäre von Wohngesundheit und Lebensqualität schaffen. Um ein harmonisches Gesamtklima in einem wohngesunden Zuhause zu erzielen, müssen die einzelnen Komponenten von der Planung über die Bauweise, die Haustechnik bis hin zur Materialwahl sensibel konfiguriert und mit viel Erfahrung auf die Bedürfnisse des Menschen abgestimmt werden. Aus diesem Grund berücksichtigen wir bei der Realisierung unserer Holzhauskonzepte die Regeln der Baubiologie. Sie geben uns eine sichere Richtschnur bei Entscheidungen für oder gegen ein bestimmtes Material und zeigen, welche physikalischen und biologischen Faktoren für ein optimales Ergebnis an Wertbeständigkeit, Lebensqualität, Wohngesundheit und Behaglichkeit zu berücksichtigen sind.

So wichtig und richtig die Positionen des BDA Berlin (Bund Deutscher Architekten) in Bezug auf unseren ökologischen Fußabdruck sind, so beschreiben sie dennoch nur einen von zwei Aspekten des nachhaltigen Bauens: die Auswirkungen unseres Handelns in Bezug auf unsere Umwelt. Im Folgenden möchte ich kurz darauf eingehen, wie sich mithilfe der "Regeln der Baubiologie" ein zweiter wichtiger Aspekt verfolgen lässt: der Bau eines nachhaltigen und wohngesunden Holzhauses.

Die folgenden 12 Punkte sind bei der Planung und beim Ausbau eines Holzhauses zu beachten, damit ein behagliches Wohngefühl und ein hohes Maß an Wohngesundheit erreicht wird.

1. Diffusionsoffene Bauweise

Alle Bauteile wie Wände, Dächer und Decken sollten grundsätzlich dampfdiffusionsoffen hergestellt werden. Dies gewährleistet den problemlosen Abtransport von Diffusionsfeuchtigkeit, was zur Wohngesundheit beiträgt, aber gleichzeitig auch die Bausubstanz schützt. Durch eine dampfdiffusionsoffene Bauweise ist ein Haus ausgezeichnet gegen Feuchteschäden geschützt. Außerdem tragen alle dampfdiffusionsoffenen Bauteile des Hauses zu einem optimal ausgeglichenen und somit wohngesunden Wohnklima bei. Ein Austrocknen der Wohnluft in den Wintermonaten wird auch an den trockensten Tagen weitgehend verhindert. Für die Konstruktion und die Wärmeisolierung aller Außenbauteile sind ausschließlich Materialien aus nachwachsenden Baustoffen bzw. aus natürlichen Fasern zu wählen.

2. Wärmedämmung

Die Bauweise sollte konsequent Wärmebrücken vermeiden und für richtige, winddichte Anschlüsse zu allen anderen Bauteilen (z. B. Fenster, Übergang Wand/Dach) sorgen. Wärmebrücken können Zugluft verursachen und sind ein Nährboden für Schimmel. Die Vermeidung von Wärmebrücken trägt also gleichermaßen zur Wohngesundheit wie auch zum Schutz der Bausubstanz bei. Mit natürlichen Fasern wärmegedämmten und mehrschaligen Wandaufbauten sollten überdurchschnittlich hohe Wärmedämmeigenschaften angestrebt werden.

3. Wärmespeicherung

Durch den Einsatz von wärmespeichernden Naturdämmstoffen und konstruktiven Hölzern lässt sich ein ausgewogenes Maß an Wärmespeicherung erreichen. Der erzielte Effekt sorgt dafür, dass das Haus abends warm und behaglich und morgens frisch und angenehm kühl ist.

4. Sommerlicher Hitzeschutz

Durch den alleinigen Einsatz von Naturfaserdämmungen und dem Baustoff Holz wird ein hoher sommerlicher Hitzeschutz erreicht. Das hat zur Folge, dass sich die Gebäude im Sommer nicht überhitzen. Zusätzlich sollte für ausreichend konstruktive Verschattung gesorgt werden, entweder durch Gebäuderücksprünge oder Dachüberstände. Wenn dies aus gestalterischen Gründen nicht möglich ist, können technische Verschattungen wie Schiebe-, Klappläden oder Jalousien eingesetzt werden.

5. Trockene Bauweise

Der Baustoff Holz ermöglicht es, Häuser weitestgehend "trocken" zu bauen. Das heißt, es wird für den Hausbau wenig Wasser benötigt. Je weniger "Bauwasser" während der Bauphase im neuen Bauwerk "verbaut" wird, desto geringer ist das Risiko der Schimmel- und Fäulnisbildung. Trockene Bauweise - kein Risiko! Der Holzrahmenbau verwendet ausschließlich Holz, Naturfasern und Gipsplatten, die als Naturbaustoffe für ein wohngesundes Bauen stehen. Konventionelle Estriche und nasse Putze sollten vermieden werden, wo immer es möglich ist.

6. Hohe Oberflächentemperaturen der Umhüllflächen

Die Temperatur der Wandoberflächen sollte nahezu der Raumlufttemperatur entsprechen bzw. nur wenig darunter liegen. Dies verhindert unangenehme "Zugerscheinungen" durch Luftumwälzungen und sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Ein behagliches Wohnklima wird dadurch bereits bei wesentlich geringeren Raumlufttemperaturen erreicht. Auf diese Weise lässt sich folglich viel Heizenergie sparen. Erreicht wird dieser Effekt durch den warmen Baustoff Holz, Wandbeplankungen aus Gipsfaserplatten oder Lehm in Kombination mit einer sehr gut gedämmten Wandkonstruktion, die unterhalb der hinterlüfteten Fassade außen mit einem wärmebrückenfreien Vollwärmeschutz aus Naturfaserdämmung ausgestattet ist.

7. Hygroskopische Baustoffe

Hygroskopische Baustoffe tragen maßgeblich zur Wohngesundheit bei, weil sie in der Lage sind, Feuchtigkeit aus der Luftfeuchtigkeit aufzusaugen und wieder abzugeben. Naturfasern sind von Natur aus in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf automatisch wieder an die Raumluft abzugeben. Dies sorgt für ein ausgeglichenes, behagliches Raumklima. Ebenso wie Holz eignen sich dazu auch Lehm- und Naturgipsplatten.

8. Sorptionsfähige Baustoffe

Sorptionsfähige Baustoffe sind von Natur aus in der Lage, in der Luft enthaltene Schadstoffe zu filtern. Sie haben einen hohen Stellenwert für die angestrebte Wohngesundheit. Als Spitzenreiter sind hier Massivholz, Lehm und Dämmstoffe aus Naturfasern zu nennen. Je mehr sorptionsfähige Materialien sich mit der Raumluft in Berührung befinden, desto größer sind die Sorptionseffekte. Es kommen deshalb vorzugsweise Lehm oder spezielle Gipsfaserplatten zum Einsatz.

9. Schutz vor Elektrosmog

Um einen ausreichenden Schutz vor Elektrosmog durch Hochfrequenzstrahlung, die von außen kommt (z.B. Sendeanlagen Mobilfunk etc.) zu gewährleisten, werden auf Wunsch spezielle Abschirmplatten auf Naturgipsbasis eingesetzt. Im Einzelfall muss sorgfältig geprüft und analysiert werden, ob eine besondere Schutzmaßnahme dieser Art notwendig ist, bzw. das gewünschte Ziel erreicht. Hierbei sind nicht nur die in der Nähe befindlichen, sondern auch die zukünftig geplanten Sendeanlagen vorausschauend zu berücksichtigen. Der Einsatz von abgeschirmten E-Leitungen schützt vor Elektrosmog durch die eigene Hausinstallation (elektrische Felder). Die privaten Bereiche werden durch den Einsatz sog. Netzfreischalter zusätzlich geschützt, damit vor allem die Schlafbereiche sicher und ungestörte Ruhe und Entspannung versprechen.

10. Gute Ionisierung der Raumluft

Negativ geladene Ionen in der Raumluft sorgen für eine gute Luftqualität. Sie entstehen durch natürliche Oberflächen wie Massivholz, Lehm, Naturgips, Naturfarben, Öle, Wachse oder Naturtextilien. Im Gegensatz dazu erzeugen Kunststoffoberflächen, synthetische Stoffe und Teppiche, Laminatböden, Lacke und Acrylfarben positiv geladene Ionen, diese und ähnliche Materialien sollten deshalb in einer hochwertigen, wohngesunden Bauweise vermieden werden.

11. Vorwiegend Strahlungswärme

Strahlungswärme ist die natürlichste und gesündeste Wärme, die wir als besonders angenehm empfinden. Sie ist vergleichbar mit der Sonnenstrahlung. Strahlungswärme vermeidet Luftumwälzungen und damit verbundene Staubaufwirbelung (ein Effekt der sog. Konvektionswärme, die von Heizkörpern, Gebläsen, Klimaanlagen und Warmluftöfen ausgeht). Einen sehr hohen Anteil an Strahlungswärme wird durch den Einsatz von Wandheizungen (Wandflächen- oder Unterwandheizkörper) und Fußbodenheizungen mit geringer Vorlauftemperatur erreicht. Auch das Grundofen- und das Hypokausten-Heizsystem basieren auf reiner Strahlungswärme. Beides können wir im Sinne der Wohngesundheit und Baubiologie uneingeschränkt empfehlen.

12. Naturintegrierte, humane Architektur

Geschützte Außensitzbereiche, sowie geschickt integrierte Freisitze, Veranden und Terrassen ermöglichen es, sich über weite Strecken des Jahres im Außenbereich aufzuhalten. Ein fließender Übergang zwischen Wohnraum- und Gartenbereich wird in unseren Holzhauskonzepten angestrebt. Durch Wintergärten und großzügig verglaste Fassadenbereiche wird möglichst viel natürliches Licht in den Wohnbereich geführt, sodass es stets hell und freundlich ist. Die Anordnung der Räume folgt einem, dem Sonnenlauf folgenden Tagesablauf. Eine natürliche Gartengestaltung mit Ruhezonen und Aktionsbereichen wird mitberücksichtigt. Weiterhin werden versickerungsfähige Außenflächen, Regenwassernutzung, Ausgleichsflächen wie Dachbegrünungen mit in der Gesamtplanung einbezogen.

Ein hohes Maß an Wohngesundheit, moderne Architektur, nachhaltige Baustoffe, eine energie- und kosteneffiziente Bauweise, regionale Realisierungspartner, Ökologie und attraktives Design sind keine Gegensätze - sie lassen sich sogar ganzheitlich vereinen.